Fragen an Lama Ole

„Gibt es im Buddhismus Aussagen darüber, wie Psychosen entstehen?“


Antwort von Lama Ole Nydahl:
Im Buddhismus spricht man von vier verschiedenen Arten des Wahnsinns:
Die erste Art entsteht, wenn man in früheren Lebenszeiten viel Drogen oder Alkohol zu sich genommen hat. Dann wird man in diesem Leben mit schlechter Vernetzung im Gehirn geboren, die ,,Maschine“ arbeitet also mit Fehlern.
Dann gibt es auch Fehler, die in diesem Leben entstehen können, auch durch viel Drogen oder Alkohol.
Dann gibt es die Möglichkeit, dass man so unfroh gelebt hat, so wenig Freude in sein Leben gebracht hat und sich selbst so hängengelassen hat, dass man nicht mehr geschützt ist. Dann können unterschiedliche komische Energien reinkommen und in einem arbeiten. Das heißt Schizophrenie.

Und die vierte Möglichkeit ist, dass man erlaubt hat, dass so viel miese und gestörte Eindrücke sich im Speicherbewusstsein ansammeln, dass jedes Mal, wenn der Geist auf diese Punkte kommt, er das nicht aushält und versucht, sich in irgendwas anderes zu flüchten. Das wären dann Paranoiazustände.
Wenn man stirbt, dann fallen zwar Probleme und Störungen, die mit dem Körper zusammenhängen weg und man hat wieder neue Möglichkeiten. Auf der anderen Seite kann man sagen, wenn man sehr starke Störenergien in sich aufgebaut hat, dann gehen sie auch weiter mit ins nächste Leben.