Die Antwort von Lama Ole Nydahl:
Wenn man die Sachen als vergänglich erlebt, geht das oft mit einer Erfahrung von Verlust an Interesse und Spannung einher. Und die Frage ist dann: Was kommt nachdem sich diese erste Anhaftung lockert und einen nicht mehr treibt, wie kann man dann weitergehen? Ja, mich interessiert immer das nächste Bild. Mich interessiert immer die Öffnung einer jeden Lage in einen noch weiteren Raum hinein und zu noch mehr Möglichkeiten hin.
Wichtig ist, in dem Augenblick, wo die Sachen noch sind, bei der nächsten Sache zu sein und bei der nächsten, so dass die Erfüllung gar nicht aufhört.
Also nicht die Sachen bis dahin gehen, wo man da sitzt und nicht mehr weiter weiß, sondern aus einer Erfahrung, wenn sie auf die Spitze kommt, zu der nächsten Spitze gehen und zu der nächsten.
Und sich daran erinnern, dass höchste Freude höchste Wahrheit ist! Sich da Zuhause fühlen, wo höchste Freude, höchster Sinn, höchste Erfüllung, höchstes Wachsein, höchste Erfahrung ist und alles Leidbringende, Einengende, Schwierige von vornherein als einen Funktionsfehler zu sehen.
Die Natur der Wesen ist immer die des Buddha. Das klare Licht ist überall dasselbe.
Und man irrt, weil man es nicht erkennt. Man läuft seinen äußeren und inneren Eindrücken nach und ist im ewigen Kreislauf. Und man kriegt Mitgefühl, wenn man das sieht, und zwar ohne jeden Schmalz und Zucker und Honig. Man kann schon sagen, dass unser Erleben verglichen mit der Freude der Erleuchtung Leid ist.