Die Antwort von Lama Ole Nydahl:
Bei Ängsten habe ich immer einen guten Rat. Man schaut sich um und denkt: “Wer würde diese Angst kaufen?”. Dann denkt man: “Sie würde sie nicht kaufen, er nicht und sie da drüben auch nicht!”, man merkt also “Hm, vielleicht ist diese Angst nutzlos!?” – und dann wirft man sie einfach weg. Das ist eine Möglichkeit.
Angst hängt auch oft mit dem Atem zusammen, man atmet in so einer Situation falsch und unregelmäßig. Eine weitere Möglichkeit ist deshalb, dass man sich zwingt, langsamer und tiefer zu atmen. Man atmet tief ein bis zu einer Stelle kurz unterhalb des Nabels, hält den Atem einen Moment lang im Bauchraum wie in einer Vase und atmet dann wieder aus. Ein Paar Mal tief durchatmen, den Atem ein bisschen am Nabel halten, aber nicht so lange bis einem schwindelig wird! Die Angst hört dann nach und nach auf.
Am besten ist es, wenn man bei allen Ängsten und Schwierigkeiten, die man so haben kann, einfach denkt: “Alle sind meine Freunde und alle haben Nutzen davon, dass es mir gut geht, und jetzt tue ich einfach, was vor der Nase ist.” – und dann tut man das einfach. Das ist auch gut bei Prüfungsängsten. Da denkt man: “Das ist ja eine richtige Verschwörung. Der Prüfer will, dass ich bestehe. Der Lehrer will, dass ich bestehe. Die Karten stehen sehr gut für mich. Ist das nicht nett ?” Und dann geht man rein in die Prüfung, setzt sich zu seinen Freunden, redet und erklärt ihnen alles, was sie wissen wollen. Man macht sich die Umgebung so freundlich, dass man nur gewinnen kann.