Die Antwort von Lama Ole Nydahl:
Ein Bodybuilder würde sagen, dass die gewohnte Anzahl an Klimmzügen dazu dient, die vorhandene Muskelmasse zu erhalten, und dass nur die Klimmzüge, die am Ende des Trainings weh tun und schwer fallen, die Muskeln wachsen lassen.
Dort, wo man über seine Grenzen geht, entsteht neuer Raum und mehr Freiheit. Das Leben lässt sich mit einem Gummiband vergleichen: Wird dieses Gummiband nie gedehnt, wird es irgendwann porös und bricht. Dehnt man es aber immer wieder, macht sozusagen kleine Harmonikaübungen damit, dann bleibt es geschmeidig. Das heißt also, wenn man alte Gewohnheiten aufgibt und immer wieder etwas weiter geht als zuvor – und tut man dies vor allem mit Vertrauen in den Raum und in die eigenen Möglichkeiten und nicht in einer Fluchtreaktion -, dann spannt man dieses Gummiband, und es bleibt stets frisch, so dass Neues entstehen kann.