Antwort von Lama Ole Nydahl:
Die Ursache zu starken Selbstzweifeln liegt in verkehrten Ansichten, also im Denken, im Bewußtsein – als ob man „den Wagen vor das Pferd stellt“. Man sollte Abstand nehmen von der Entweder-oder-Einstellung, wo das Relative, das Bedingte, in die Ebene des Absoluten gehoben wird.
Verstehe, daß höchste Freude gleich höchste Wahrheit ist und daß jeder einen Vorteil hat von all dem Guten, das überall geschieht. Versuche, dich nicht von der Ganzheit getrennt zu fühlen, sondern immer allen Wesen alles Glück zu wünschen. Denn wenn es dir besser geht, geht es auch anderen besser und wenn du besser drauf bist, kannst du auch mehr für andere tun.
Sind die Selbstzweifel intellektueller Art, dann ist es am besten, Mantras zu nutzen. Mantras sind wie ein Ölfilm, auf dem die Störgefühle hin- und herrutschen und dann wegfallen. Mantras schützen deinen Geist vor seinen Neurosen und so können tiefe Erfahrungen und Freuden entstehen.
Schau dich an: Du hast ein Gesicht, zwei Arme, zwei Beine und willst gern Glück haben wie jeder andere auch. Das ist ein vollkommen offenes Spiel. Versuche das Glück zu haben, das möglich ist und was heute nicht geht, ist vielleicht morgen möglich.
Wer denkt, er hat Probleme, sollte jeden Tag für eine Woche eine internationale Zeitung lesen und sich damit auseinandersetzen, was in der Welt geschieht. Z.B. was sich täglich in Afrika zuträgt. Dann relativieren sich die eigenen Schwierigkeiten und verlieren ihr Gewicht.