Antwort von Lama Ole Nydahl:
Es gibt Mittel auf der allgemeinen Ebene, und es gibt Mittel auf der höchsten Ebene. Auf der höchsten Ebene gibt es die Mittel der Identifikation durch die drei Arten von Tantras.
Der Begierdetyp meditiert auf die Muttertantras, da ist die aufbauende Phase kurz und die verschmelzende Phase lang. Man kümmert sich nicht zu sehr darum, ob alle Einzelheiten beisammen sind, sondern sitzt da und fühlt sich ganz toll.
Zornige Leute halten die verschmelzende Phase kurz, da sie sich zu persönlich anfühlt. Dieser Typ Mensch legt großen Wert darauf, dass alle Dinge passen und hält lieber ein bisschen Abstand. Und bei den verwirrten Leuten sind beide Phasen ungefähr gleich lang. Außerdem gibt es viele Details, an die man sich erinnern muss, die helfen einem dann auch, dass man sich nicht verliert.
Karmapa ist die Aktivität aller Buddhas, darum werdet ihr in der Meditation schon selber spüren, in welcher Lage ihr seid. Seid ihr Begierdetypen, dann ist es nicht so wichtig, was die Krone bedeutet oder was Karmapa eigentlich weiß und kann. Die Hauptsache ist das gute Gefühl in der Verschmelzung. Seid ihr Zorntypen, dann wollt ihr genau wissen, was jedes Detail bedeutet. Die Verschmelzung braucht dann nicht zu nahe zu sein. Seid ihr Verwirrungstypen, dann geht es hin und her. Das sind die drei Arten, damit zu arbeiten.